Zu wenige Ganztagsschulen in Bayern

Das bayerische Kultusministerium teilt heute mit, der Ausbau der Ganztagsangebote an den Schulen richte sich nach dem Bedarf der Eltern und Schüler. Der Bayerische Elternverband (BEV) kann das nicht bestätigen. "Der Bedarf an Ganztagsplätzen ist deutlich höher als das Angebot", sagt Maria Lampl, die Landesvorsitzende des BEV. "Eine gute Ganztagsschule bietet ein pädagogisches Programm, bei dem Unterricht und Entspannungsphasen über den ganzen Tag verteilt sind und lässt sich gleichzeitig mit der Arbeitszeit der Eltern vereinbaren." Eine Ganztagsschule an nur vier Wochentagen, die um 16 Uhr ende, biete das nicht.

Besonders kritisch sieht es der Verband, dass nur diejenigen Schulen Ganztagsschule werden dürfen, die mindestens auch ein Halbtagsangebot haben. Umgekehrt gelte das nicht: Die Halbtagsschule dürfe das einzige Angebot sein. "Selbst wenn alle Eltern einer einzügigen Schule eine gebunde Ganztagsschule fordern, darf sie nicht eingerichtet werden", bemängelt Lampl. "Dem Bedarf der Eltern entspricht das dann eindeutig nicht."

Der Verband fordert mehr Geld für gebundene Ganztagsschulen und gleichzeitig eine Lösung für das Betreuungsproblem, welches sich ergibt, weil die gebundene Ganztagsschule den Arbeitszeiten der Eltern nicht entspricht.