Danaergeschenk: Schule mit 26 Kindern

Erstellt von Bayerischer Elternverband e.V. |

BEV fordert Extrastunden für Kombiklassen.

Der Bayerische Elternverband (BEV) begrüßt es ausdrücklich, dass die Staatsregierung im Nachtragshaushalt mehr Geld für die Bildung bereitstellt. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Maria Lampl, die Landesvorsitzende des BEV. Wie das Kultusministerium kleine Grundschulen auf dem Land sichern wolle, sei jedoch noch nicht völlig durchdacht. "Schulen mit 26 Kindern zuzulassen ist derzeit ein Danaergeschenk. Nimmt man es an, muss man sofort ordentlich investieren. Die Mittel fehlen dann anderswo."

Das Problem sei die Budgetierung der Lehrerstunden. Den Schulämtern werden Lehrerstunden pro Kind zugewiesen. Klassen mit weniger als 23 Kindern können bei der derzeitigen Berechnung keinen kompletten Lehrer "erwirtschaften". Sie müssen sich die Lehrerstunden für den Pflichtunterricht bei Schulen mit größeren Klassen holen. Wenn eine kleine Grundschule Kombiklassen bilde, um ihren Bestand zu sichern, brauche sie für die pädagogische Herausforderung des jahrgangsübergreifenden Unterrichts zusätzliche Lehrerstunden. Da diese nach der derzeitigen Regelung dem Budget für die Klassenbildung entnommen werden müssen, fehlten sie dort für andere Zwecke. "Problematisch wird das in Schulamtsbezirken, die sehr viele Grundschulen mit sehr kleinen Klassen haben", sagt Lampl. "Sie können die pädagogisch und strukturell sinnvollen Kombiklassen nur einrichten, wenn sie die nötigen Lehrerstunden woanders einsparen. Aber oft können sie das gar nicht, weil das Budget zu klein ist."

Der BEV fordert deshalb zusätzlich zu den bisherigen Budgets ein Kombiklassenbudget für kleine Grundschulen auf dem Land. Dieses Budget müsse den Schulämtern extra zugewiesen werden. Es solle sich nicht an der Schülerzahl orientieren, sondern an der Zahl der Kombiklassen. Alternativ solle jede Bezirksregierung 1000 zusätzliche Lehrerstunden erhalten, über die sie frei verfügen kann.