BEV zum Schülerstreik: Schüler sollen am Konflikt zwischen Schulpflicht und Streik hautnah Demokratie erlernen!

Erstellt von Henrike Paede |

Die ersten Schulen haben für Schüler, die wegen des Streiks für das Klima die Schule schwänzen, nun Bußgelder angekündigt. Dies ist verständlich, denn sie sind an Recht und Gesetz gebunden, und Schwänzen ist nun mal verboten. Klar ist aber auch, dass die Wirkung des Schülerstreiks auf die Gesellschaft weit schwächer wäre, wenn er in der Freizeit stattfände, denn wirksamer Protest braucht Reibung.

Martin Löwe, Landesvorsitzender des Bayerischen Elternverbands, ist der Ansicht, man könne hieraus ein regelrechtes Lehrstück für Demokratie machen: "Anhand des Konflikts zwischen dem Einsatz für eine gute Sache und dem Verstoß gegen die Schulpflicht können Schüler hautnah lernen und begreifen, was ein wesentlicher Bestandteil von Demokratie ist: das Abwägen unterschiedlicher Werte und Rechtsgüter. Die Schulen sollten mit den Schülern die für eine funktionierende Demokratie notwendige Einhaltung der Gesetze ebenso diskutieren wie die vom Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Hans-Peter Meidinger, unlängst vorgebrachte legitime Frage, ob man für das Klima demonstrierende Schüler in punkto Verweis anders stellen dürfe als solche, die etwa gegen Ausländer aufmarschierten. Schließlich ist zu erarbeiten, dass es für manche Dinge keine optimale Lösung gibt und dass hier nur die Diskussion und der zu Unrecht viel gescholtene Kompromiss weiterhelfen."

Der Bayerische Elternverband spricht daher, wenig medienwirksam, keine Empfehlung pro oder kontra Verweis oder Bußgeld aus. "Der Lernprozess in Sachen Demokratie hat für uns Priorität," schließt Löwe, "und er kann an jeder Schule andere Maßnahmen erfordern."

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Der Bayerische Elternverband ist der Verband für alle Eltern in Bayern. Er ist gemeinnützig und an keine Konfession, politische Partei oder Schulart gebunden.

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