Gymnasium braucht innere Flexibilisierung und neue pädagogische Ausrichtung

Erstellt von Henrike Paede |

Ganz gleich, in wie vielen Jahren das bayerische Gymnasium künftig durchlaufen werden kann, eines werden alle Modelle gemeinsam haben: Sie werden nur Lernen im Gleichschritt bieten. Dies kritisiert der Bayerische Elternverband, der schon seit langem eine interne Flexibilisierung des Lernens und der Förderung im Sinne einer inklusiven Schule fordert.

"Die persönliche Entwicklung und der Lernprozess eines jeden Schülers sind individuell so verschieden, dass ein vorgeschriebener fester Ablauf, sei es in acht oder in neun Jahren, nie allen Gymnasiasten gerecht werden kann.", mahnt der Landesvorsitzende des Bayerischen Elternverbands, Martin Löwe. "Zwar ist ein Nebeneinander von G8 und G9 besser als nur eine dieser Möglichkeiten und insofern zu begrüßen. Von der individuellen Lernzeit ist man auch damit jedoch noch weit entfernt." Der BEV mahnt ein neues pädagogisches Konzept an, das jedem Schüler so viel Zeit und Förderung gebe, wie er benötigt. Der zum Schuljahr 2017/18 in Kraft tretende LehrplanPlus biete hierfür gute Voraussetzungen.

"Auch wenn das Gymnasium nach landläufiger Vorstellung nichts mit Inklusion zu tun hat," setzt Löwe fort, "so ist doch der inklusive Unterricht, der unmittelbar auf die persönlichen Bedürfnisse eines jeden Schülers eingeht, der Königsweg. Nur so können alle Bildungslaufbahnen passgenau werden." Dann bedürfe es auch nur eines einzigen Gymnasialmodells, das viele individuelle Varianten zuließe. Dies sei womöglich organisatorisch einfacher zu bewältigen als ein Nebeneinander verschiedener fester Modelle. Es erfordere allerdings eine komplett neue pädagogische Ausrichtung, für die Lehrer grundlegend qualifiziert werden müssten.


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